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Buchdruckerei Althausen
Typ: Konzern / Druckerei
Ort: -
Besitzer/in: Siegfried Althausen
Vorurteile: -
LTG: -
Copyright by Psycho

Als sich die Dämmerung über die Stadt legte, kam die Zeit der Schatten. In der Dunkelheit krochen sie aus ihren Verstecken und gingen all den Beschäftigungen nach, die sie bei Tageslicht den LoneStar Cops entlarvt oder den Deckern der Megakonzerne preisgegeben hätten.

Schattenläufer.
Ihre illegalen Tätigkeiten machten sie zu Freiwild für die selbsternannten und mit dreckigem Konzerngeld bezahlten Gesetzeshüter. Ohne SIN-ID existierten sie für den Staat nicht, wurden von seinen Gesetzen nicht beschützt. Aber für sie galten diese Gesetze auch nicht, und viele erfolgten ihre eigenen Ziele, auch höhergestellte.

Einleitung
Die Straßen des Viertels waren verlassen, und nur hier und dort streiften Ratten, Hunde oder Katzen zwischen den seit Wochen nicht geleerten Mülltonnen hindurch. Papierfetzen und Coladosen wurden vom Wind über die Straße geweht, und die Eisengitter und Rolläden waren schon längst heruntergelassen – nicht nur als Schutz vor der Dunkelheit.
Fast in den äußersten Bezirken der Stadt gelegen, war diese Gegend zwar nicht mehr die beste Wohngegend, doch zumindest herrschten hier noch bessere Verhältnisse als draußen, wo die Gangs das Areal kontrollierten. Recht und Ordnung waren hier noch in Form seltener LoneStar-Streifen präsent, die aber kaum ernsthaft etwas unternahmen, sollten sich Anzeichen für eine gewalttätige Auseinandersetzung herauskristallisieren.
In einem Hinterhof lag ein betrunkener Zwerg, der der leeren Flasche in seinem Arm sein Leid klagte. Und in einer Seitenstraße hörte man ein Motorrad aufheulen, das mit quietschenden Reifen in die Hauptstraße einbog. Ein kleines Schild schwang in dem leichten Wind hin und her und gab Aufschluß über das Geschäft, das in dem Haus ansässig war und dessen Lichter in den oberen Stockwerken noch nicht verloschen waren:
Buchdruck Althausen
Ein geschlossenes Hubtor versperrte den Weg auf den kleinen Hof hinter dem alten Gebäude, und das mit Stacheldraht durchwobene Gitter vor dem erblindeten Glas des Schaufensters sollte vor Eindringlingen schützen. Man sah Schatten hinter dem Stoff der Verblendung hin- und herlaufen und mit den Armen gestikulieren – wenn man überhaupt auf die Geschehnisse im dritten Stock achtete, denn die Kälte zwang eilige Fußgänger den Mantelkragen hochzuschlagen und das Kinn auf die Brust zu drücken, damit der Wind nicht ins Gesicht schnitt.
Anscheinend war dort oben eine heftige Debatte in Gang, die von den verschieden beteiligten Parteien energisch geführt wurde. Ein Wagen bog in die Straße ein. Es war ein alter Lieferwagen, der das Ende des letzten Jahrhunderts noch gesehen hatte und nun mit viel Mühe seiner schweren Aufgabe nachkam, für die er geschaffen worden war. Der Rost nagte bereits an Ihm, und die Stoßstange hing schon halb auf dem Asphalt der Straße.
Der Fahrer betätigte eine Fernsteuerung, und das Hubtor der Buchdruckerei setzte sich quietschend und ruckelnd nach oben in Bewegung, um dem Transporter die Durchfahrt in den Hof zu ermöglichen.
Die Debatte in den oberen Fenstern geriet ins Stocken, und die Schatten lauschten gespannt auf das Geräusch, bevor sie sich von dem Fenster weg bewegten und das Licht in dem Zimmer erlosch. Schwach drang der Lichtschein des hinteren Treppenhauses durch eine unverschlossene Bürotür an ein Fenster nach draußen. Der Lieferwagen fuhr an und durch eine schmale Gasse in den Hof. Das Tor schloß sich langsam wieder.
Urplötzlich schnitt das Geräusch eines Motorrades durch das Viertel, als die Rennmaschine über die Hauptstraße fegte. Kurz darauf konnte man den Klang mehrerer Polizeisirenen vernehmen, die anscheinend dem Motorrad hinterherjagten.
Das Motorrad schlitterte in die Seitenstraße und fegte auf das sich schließende Tor der Buchdruckerei zu, als schon das erste Polizeifahrzeug mit dem LoneStar-Emblem mit aufheulendem Motor und rauchenden Reifen in die gleiche Straße einbog. Die Insassen des getunten Nissan-Ford Sarazeno eröffneten das Feuer auf die Yamaha Rapier und deren Fahrer.
Die Maschine geriet ins Schleudern, und die beiden behelmten Flüchtlinge wurden abgeworfen wie von einem nicht zugerittenen Hengst. Der Sozius krachte mit der rechten Seite auf den Asphalt und verlor dabei ein kleines Päckchen, das er unter dem Arm gehalten hatte. Er rutschte weiter, prallte mit seinem Kopf gegen den Bordstein und blieb bewußtlos liegen.
Der Fahrer wurde über die Gabel geschleudert und landete mit voller Wucht auf der Straße. Das Motorrad fiel zu Boden und rutschte mit hoher Geschwindigkeit auf den regungslosen Fahrer zu. Kurz bevor er von seinem Gefährt erreicht wurde, rollte er sich auf die Seite, aber sein Arm geriet noch unter die Maschine; hätten nicht die Geräusche der Schüsse, Sirenen und aufheulenden Motoren die Nacht durchdrungen, hätte man seine Knochen brechen hören.
Mit vor Schmerz verzerrtem Gesicht stolperte er zu seinem bewußtlosen Kameraden und zog ihn zu dem noch nicht ganz geschlossenen Tor, während der Kugelhagel um ihn herum unvermindert anhielt. Er hatte Glück, als er sich gerade noch unter dem eisernen Tor hinwegrollen konnte und seinen Freund mit sich zerrte.
Ein wahrer Feuersturm erschütterte den Zugang, doch er hielt.
Drei Polizeifahrzeuge hatten die Straße abgesperrt, das Gebäude umschlossen, und das Feuer wurde eingestellt, sah man doch ein, daß man mit der vorhandenen Bewaffnung nicht zum Zuge kam. Ein Cop duckte sich hinter seinen Sarazeno und gab über Funk den Antrag für Verstärkung durch. Man harrte aus.
"Was ist passiert?" fragte ein hochgewachsener, älterer Mann mit weißem Bart den Fahrer des Motorrades, während ihn ein jüngerer, ebenfalls hochgewachsener Mann mit spitzen Ohren verband und seinen Arm schiente.
"Die Drecksäcke haben uns reingelegt, es war eine Falle. Die Chips haben wir, aber den Cops wären wir beinahe auf den Leim gegangen", stöhnte der Fahrer leise.
"Ist ok, Tanja, ruhe dich einfach erst einmal aus; Garry hat es überstanden. Bei ihm sind ein paar Rippen gebrochen, das Bein aufgerissen, und er hat eine schwere Gehirnerschütterung, aber das kriegen wir wieder hin", kamen die beruhigenden Worte des Alten zu der Frau gewandt, die sich soeben eine haarsträubende Verfolgungsjagd durch die Stadt mit dem LoneStar-Sicherheitsdienst geliefert hatte. "Du hast Glück gehabt, daß dir so wenig passiert ist. Jetzt müssen wir erst einmal überlegen, wie wir hier rauskommen; LoneStar wird nicht warten, bis wir frühstücken gehen."
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Von Silverfox
am 07.11.2004
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