Der Kontakt
Wie bringt man die Charaktere ins Spiel? Es gibt natürlich eine Vielzahl von Möglichkeiten, von denen ich hier einige nennen möchte:
Einer der Schattenläufer, die in der Klemme sitzen, ist ein Freund oder Kontaktmann eines Spielercharakters und ruft ihn per Funk oder Matrixmail zu Hilfe, um aus dieser äußerst verzwickten Situation zu entkommen.
Oder vielleicht kennt einer der Charaktere ja die Buchdruckerei und weiß über sie Bescheid, so daß sie – als sie von der Belagerung erfahren haben –selbst die Initiative ergreifen. Als dritte Möglichkeit bietet sich an, daß die Charaktere von einem Freund Siegfried Althausen angeheuert werden, um ihm aus der Patsche zu helfen – gegen gute Bezahlung versteht sich.
Denn die Runner, die in dem Gebäude festsitzen, sind echt schwer in Ordnung, Chummer. Sie drucken bei ihrem Freund Althausen (dem weißbärtigen alten Mann) nämlich nebenbei noch Flugblätter und Informationsschriften für die Leute auf der Straße, die von den illegalen Konzernmachenschaften und deren dreckigen Methoden nichts wissen. Manch ein Staatsanwalt, der noch nicht bestochen, ermordet oder anderweitig kaltgestellt worden ist, hat diese Flugblätter zum Anlaß genommen, Sachverhalten nachzugehen und Hintergründe zu prüfen.
Es wäre also ratsam, die festsitzenden Runner zu unterstützen! Das bringt wertvolle Kontakte und natürlich einen gewissen Ruhm auf der Straße, schließlich hat man Althausen rausgehauen.
Die Umgebung
Das Stadtviertel, in dem die Buchdruckerei liegt, ist an sich eine relativ ruhige Gegend, die zwar nicht besonders reich ist, dafür aber auch keine überdurchschnittliche hohe Kriminalität aufweist. Die Druckerei befindet sich n einer Gasse abseits der einige Blöcke entfernt liegenden Hauptverkehrsstraße.
Das aus dem späten 20.Jahrhundert stammende Gebäude ist gut erhalten und gepflegt. Es stellt einen attraktiven Mittelpunkt im Straßenbild dar. Rechts, links und gegenüber der Druckerei erstrecken sich ähnliche Häuser, die teilweise allerdings in einem ärmlichen Zustand sind, da es ihren Besitzern anscheinend reicht, wenn die Mieteinnahmen in ihre Kasse fließen.
Das Gebäude
Das Gebäude ist in fünf Stockwerke unterteilt, von denen die oberen beiden als Privatwohnung von Siegfried Althausen genutzt werden.
Unterhalb des Kellers ist zusätzlich eine sechste Ebene, die die geheimen Räumlichkeiten beherbergt und auch einen Zugang zur Kanalisation bietet.
Erdgeschoß
Auf der linken Seite des Gebäudes findet man das Hubtor (1), durch das man in den Hof hinter der Druckerei gelangt, Lieferwagen können die An- und Auslieferung (9) ansteuern, um die Ware zu be- oder entladen.
Das Geschäftsbüro (2) ist der Ort, an dem mit Kunden verhandelt und die Buchführung erledigt wird. In den Schränken an den Wänden findet man einen Berg Aktenordner, Papiermuster, Farbtafeln und Beispieldrucke, die den Kunden vorgeführt werden können. Ein Terminal erleichtert Althausen die Verwaltungsarbeit. Außerdem kann er hier auch Texte und Grafiken eingeben, die für den Druck benötigt werden.
Die meisten Beispiele der qualifizierten Arbeit findet man in der Wartehalle (3). In Schaukästen sind hier aufwendige und wertvolle antike Stücke ausgestellt, die einen ersten Eindruck von dem vermitteln, welche Ausstrahlung gedruckte Werke besitzen.
Eine Kaffeeküche (4) bietet eine kleine Kochstelle samt Mikrowelle und Kaffeemaschine. Sie war schon oft Rettung für die erschöpften und gestreßten Mitarbeiter, die oftmals bis tief in die Nacht ihrem Geschäft nachgehen müssen.
"Dringenden" Angelegenheiten kann man im WC (5) nachgehen ...
Mitarbeiter und Lieferanten betreten das Gebäude meist durch den Hintereingang (6), nachdem sie ihr Fahrzeug im Hof geparkt haben. Er führt in einen Vorraum, von dem Türen zur Kaffeeküche und zum Portal (8) abzweigen.
In der Vorhalle (8) werden Besucher empfangen. Hier führen auch das großzügige Treppenhaus sowie ein gläserner Lift nach unten und oben.
Direkt im Anschluß an die An- und Auslieferung ist das Papier- und Warenlager (11) untergebracht. Mittels eines Lastenlifts (10) kann man hier angelieferte Produkte direkt in die Druckerei oder Redaktion transportieren.
1.Stock
Er dient völlig den Vorarbeiten zu druckender Werke.
Kopierer (12) sind für die Mitarbeiter in Satz und Design (13) leicht zugänglich. Sie entwerfen hier Druckschriften und Graphiken. Die Straßenfront ist mit großen Fenstern versehen, so daß genügend echtes Licht einfällt. Im rückwärtig gelegenen Labor (14) können Filme entwickelt und Repros erstellt werden.
Das WC (15) befindet sich direkt über dem im Erdgeschoß und ist für Designer und Redakteure leicht und schnell zugänglich.
Die Redaktion (16), die mit modernen Terminals und komfortablen Programmen ausgestattet ist, liegt zentral in der Nähe des Treppenhauses. In den Regalen und Schränken stapeln sich Quellmaterial und Nachschlagewerke, aber auch über die Terminals können Anfragen an eine elektronische Bibliothek gestellt werden. Die Terminals sind vernetzt und können auch nach draußen kommunizieren – in der Matrix sind sie als Ein-/Ausgabeknoten gekennzeichnet.
Weitere Materialien, die seltener benötigt werden, sind in den Archiven abgelegt. Das Bild- und Tonarchiv (17) nimmt dabei einen kleineren Raum als das Foto- und Textarchiv (18) ein.
2.Stock
Das zweite und dritte Stockwerk beheimaten die Privatwohnung Althausens. Die gemütlich eingerichteten, geräumigen Etagen sind mit vielen Kunstwerken geschmückt. Bilder, Vasen, Teppiche, Wandteppiche und andere Gegenstände verzieren das Heim des 65-jährigen und dessen Sohn, der, wenn er einmal da ist, im 3.Stock schläft.
Aus der Diele (22) heraus gelangt man in die verschiedenen Räumlichkeiten. Ein beige gekacheltes Bad (19) liegt auf den Hinterhof hinaus, daneben ein kleines Schlafzimmer (21).
Die Küche (22) ist modern ausgestattet und bietet eine ‚ apetitliche ‘ Atmosphäre. Kein Wunder, daß private Besucher sich hier sehr wohl fühlen, zumal der Gourmet Siegfried Althausen ein begabter Hobbykoch ist, der seine Gäste zu verwöhnen weiß.
Die Diele selbst wird zum Teil als Wohnzimmer genutzt, meistens hält sich hier aber niemand auf. Vielmehr dient die Privatbibliothek (24) Althausen als Aufenthaltsraum. Schon sein Vater war begeisterter Büchersammler, und so finden sich hier einige Kostbarkeiten, die allerdings für den Normalsterblichen weit weniger wert sind als illegale Simms.
Der Liftantrieb für den Lastenaufzug (23) ist des Druckers einzige Sorge, denn er stört ab und zu durch sein summendes Geräusch den Lesegenuß in der ruhigen Bibliothek. Außerdem schränkt er den Stauraum für die Bücher sehr ein ...
3.Stock
Die oberste Etage des Gebäudes, die in der Mitte durch eine große Glaskuppel abgedeckt ist, wird selten benutzt. Früher hat sich die Familie hier oft aufgehalten, aber die zunehmende Luftverschmutzung nimmt dem atemberaubenden Blick auf einen nächtlichen Himmel jeglichen Reiz.
So dient das Wohn- und Schlafzimmer (25) in der linken als Herberge für Hamlet, der sich ab und zu hier blicken läßt, wenn er nicht gerade mit seiner Freundin unterwegs ist.
Ein gemütliches Kaminfeuer (26) verbreitet dann Ruhe und Entspannung. Außer dem findet man hier auf einem Schreibtisch ein Terminal. In den Schränken und Wandregalen sind Wäsche, Kleidung, Bücher, Simms und diverse andere, meist unwichtige Utensilien untergebracht.
Das WC (27) ist übrigens einmalig mit seinem Blick durch das Dach nach oben in den Himmel.
Das Wohnzimmer (28) mit seinen vielen Grünpflanzen und Zimmerbrunnen dient ebenso der Erholung und abgeschiedenen Ruhe wie das Schlafzimmer. Von hier aus kann man auf den Balkon hinaustreten, um Luft zu schnappen, die in diesem Teil der Stadt noch relativ atembar ist, oder sich von der Sonne bräunen zu lassen.
Ein zusätzliches Schlafzimmer (31) für Gäste des Hauses ist neben dem privaten, aber selten genutzten Arbeitszimmer (30) gelegen. Das private Archiv (29) enthält einige interessante Unterlagen über die Geschichte des Unternehmens und bedeutende lokale Ereignisse. Das Archiv ist jedoch durch einen Alarmgeber gesichert und durch eine feuerfeste Sicherheitstür nicht ohne weiteres zugänglich.
Keller
Das Herz des Unternehmens schlägt unterhalb der Erdoberfläche im Keller.
In der Druckerei (32) sind hochmoderne Maschinen untergebracht, die eine erstklassige Qualität bei sachgerechter Bedienung garantieren. Rechnergesteuert und auf ein Tausendstel Millimeter genau können Ergebnisse erzielt werden, die auf den Betrachter einen Eindruck machen können, der weit mehr hergibt als ein modernes Holo oder Trid. Die Ausstrahlung, die von dem Papier ausgeht, wissen manche große Konzerne zu nutzen, indem sie bewußt Papier als Werbemittel einsetzen.
Die Bögen laufen über die Druckstraße (33) , um am Ende in fertiger Form als Broschüre oder Plakat in die Binderei (38) zu gehen.
Für die hier beschäftigten Mitarbeiter sorgt eine Klimaanlage für angenehme Arbeitstemperaturen. Die Klimaanlage sowie der Brenner der Zentralheizung (35) sind zwischen Treppenhaus und WC (34) untergebracht. Die Heizungsanlage kann mit Gas, Öl oder festen Brennstoffen betrieben werden, falls mal wieder das Fernwärmenetz ausfällt. Der Antrieb des Personenaufzugs (36) ist ebenfalls neben dem Treppenhaus installiert.
Hier unten befindet sich außer einem Terminal und den hochwertigen Druckanlagen nichts von Bedeutung.
Die zweite Kellerebene
Vielmehr birgt der Lastenaufzug ein Geheimnis, das nur die wenigsten kennen. Und zwar führt er in das zweite, geheime Kellergeschoß (39)!
Die Druckerei, die mit älteren Maschinen ausgestattet ist, hat in mancher Nacht- und Nebelaktion Broschüren, Flugblätter oder Poster gedruckt, die unter der Bevölkerung für einiges Aufsehen gesorgt haben. Zwar ist die Qualität der Anlage hier unten nicht mit der darüber gelegenen vergleichbar, dennoch sind die Erzeugnisse äußerst beeindruckend und von bestechender Qualität.
Althausen hat diese Druckerei, die auch einen Zugang zur Kanalisation (40) besitzt, einer guten Sache zur Verfügung gestellt. Hat ein Konzern, Geschäftemacher oder Gangster irgend etwas Illegales ausgefressen, das die Gruppe um Althausens Sohn herausgefunden hat und das vor der Öffentlichkeit verborgen bleibt, obwohl die städtische Verwaltung oder die Staatsanwaltschaft davon weiß, so gelangt es mittels Druckschriften unter die Bevölkerung.
Der Vorteil ist, daß man nicht nachvollziehen kann, woher diese Daten kommen. Eine Matrixnachricht ließe sich eventuell noch zurückverfolgen, doch woher soll ein Flugblatt kommen ...?
Zwar gibt es nicht mehr allzuviele Druckereien, aber die Zahl reicht aus, um Siegfried Althausen vor dem Zugriff des Gesetzes bzw. Dessen verdrehenden Handlangern zu schützen. LoneStar und die hiesige Staatsanwaltschaft haben Althausen dennoch schon längere Zeit in Verdacht, und die Flucht der beiden Motorradfahrer zu diesem Gebäude scheint diesen Verdacht auch zu bestätigen, doch wird sich zeigen, was die Untersuchung ergibt ...
Übrigens gelangt man in diese Räumlichkeiten nur über einen ganz speziellen Trick: Wagners Walkürenritt!
Und zwar muß man im Aufzug dieses nette Klassikstück pfeifen, wobei aber nur die Mitglieder des Teams und Siegfried Althausen selbst durch ihre Stimmenmuster erkannt werden. Jeder andere, der das versucht, scheitert zwangsläufig.
Die Charaktere
Der alte Althausen
Zunächst einmal ist da Siegfried Althausen selbst, dem man übrigens nie wird nachweisen können, daß er an irgendeiner Aktion beteiligt gewesen ist – seine Alibis sind bombensicher ( siehe unten ).
Er ist ein belesener Mann und Büchersammler, der die derzeitige Entwicklung nicht gutheißt und seine Kräfte zur Verfügung stellt, um wenigstens einige Dinge zu ändern.
Althausen ist 65 Jahre alt und kennt damit noch die Zeit vor dem Erwachen und natürlich auch das vergangene Jahrhundert. Von seinem Vater hat er die Kunst des Buchdruckens gelernt, kennt sich aber außer mit dem seit Jahrhunderten bewährten Bleisatz auch mit den modernen Methoden der Satzerstellung aus. Sein Rechner ist schnell und seine Programme und Daten gut geschützt.
Sein Sohn Hamlet ist ein Elf, den die Technik schon immer fasziniert hat und der für die gute Sicherung des Systems seines Vaters verantwortlich ist.
Man sollte meinen, in einem Zeitalter von SIMs, SIPs und Trideo wäre Buchdruck ein Business ohne Zukunft, doch gibt es in den großen Konzernen noch genügend alte Schnösel, die bei dem Anblick bedruckter und gebundener Seiten ein wenig sentimental werden; und nicht zu vergessen: Die engagierten jungen Marketingstrategen, die das Edle des Druckes geschickt zu nutzen wissen. Außerdem wird für Unterlagen, die dem deckenden Volk nicht zugänglich sein sollten (sprich: für geheime Dokumente), noch oft Papier verwendet, denn es ist aufwendiger zu vervielfältigen als eine Datei zu kopieren.
Wie gesagt ist er in allem, was sein Geschäft angeht, sehr pedantisch und genau. Seine drei Kinder – zwei Söhne und eine Tochter, von denen nur noch Hamlet, der Jüngste der drei Geschwister, in der Nähe lebt – haben eine gute Ausbildung genossen. Die beiden ältesten sind weggezogen und haben eigene Familien gegründet.
Er ist zwar sehr streng, liebt seine Kinder aber in gleichem Maße. Er diskutiert alle Unstimmigkeiten mit ihnen oder Mitarbeitern durch und ist auch bereit, seine Meinung zu ändern. Siegfried Althausen erkennt den "Beruf" seines Sohnes an, wenn er ihm auch ab und zu den Kopf wäscht, weil jener überstürzt und unüberlegt reagiert.
Das Alter scheint ihn kaum angegriffen zu haben, und er ist geistig so flexibel wie Hamlet. Er hat sich den neuen Entwicklungen im technischen Bereich rasch angepaßt und lernt schnell dazu.
Cybertech-Implantationen oder sonstige Änderungen am Menschen verabscheut er allerdings sehr, da er ein gläubiger Christ ist, der sich auch für die Gemeinde in diesem Stadtteil einsetzt.
Er pflegt eigentlich ein gutes Verhältnis zu den Behörden. Seine Mitarbeiter wissen ihn als Chef zu schätzen und sind sehr froh, bei ihm eine Arbeitsstelle gefunden zu haben.
Hamlet Althausen
Der 26-jährige Sohn Althausens wurde in der Pubertät zum Elfen. Er konnte in dieser Zeit die Schule nicht besuchen und wurde von vielen Kameraden gemieden.
Dennoch konnte er sich durchsetzen und lernte eifrig. Er verfügt heute über ein fundiertes Up-to-date-Wissen über alles, was Computer und Matrix anbelangt, und so ist es nicht verwunderlich, wenn er zu den besten Experten zählt, die in der Stadt arbeiten. Dabei sollte man beachten, daß er kein Decker ist!
Offiziell ist er der Assistent seines Vaters und leitet zusätzlich eine kleine Unternehmensberatung. Er ist geschäftlich ebenso erfolgreich wie sein Vater, arbeitet aber auch im Untergrund. Seine Jugenderfahrungen und das Wissen, das er im Laufe seiner jungen Jahre über die Aktivitäten von Verbrechern – ob sie in den Konzernen, staatlichen Verwaltungen oder sonstwo sitzen – gesammelt hat, haben ihn die Ideale seines Vaters auf seine Weise umsetzen lassen.
Er hat um sich herum eine kleine Gruppe zuverlässiger Runner sammeln können, die ihn als Metamensch ebenso akzeptieren wie als Organisator. Mit ihnen versucht er, alle Schweinereien aufzudecken, die die Medien verschweigen oder sonst irgendwie vertuscht werden. Dabei passiert es schon einmal, daß einiges schief geht. Sie finden bei Hamlets Vater aber immer wieder einen Unterschlupf; nicht ohne daß dieser ihnen jeweils gehörig die Leviten liest ...
Er lebt mit seiner Freundin Maria, mit der er schon über drei Jahre zusammen ist und die er noch immer liebt und verehrt wie eh und je, ein paar Blöcke weiter in einem sicheren Viertel. Er konnte seinen Vater nicht überzeugen, den gleichen Schritt zu tun, doch hilft er ihm vor allem bei der Sicherung der Anlage vor Randalierern oder neugierigen Deckern, die in den empfindlichen Daten wühlen wollen.
Als Unternehmensberater, vor allem für kleinere Firmen, hat er sich einen guten Ruf gemacht, da er es versteht, ihre technische Ausstattung gut auszuwählen und die Daten vor unberechtigten Zugriffen zu schützen. Viele vertrauen ihm auch ihre gesamte Datenverarbeitung an, so daß die Entwicklung von Programmen und der Schutz der Daten völlig in der Hand von Hamltes Unternehmen liegen, das drei Mitarbeiter rund um die Uhr beschäftigt; die drei gehören wie er zu den besten Softwarecowboys der Stadt und sind engagiert und zuverlässig.
Er selbst ist cybernetisch nicht aufgerüstet, akzeptiert aber die Entscheidung derer, die ihren Körper verbessern wollen oder sich Ersatzimplantationen für ausgefallene Organe einpflanzen lassen; würde er das nicht, hätte er wohl nicht die Datensicherheit bieten können, da Decken noch immer die schnellste Methode ist, in der Matrix zu agieren.
Als Freund ist Hamlet ein guter Kumpel. Sollte jemand unverschuldet in Schwierigkeiten geraten, so hilft er sofort, vor allem, wenn es gegen dunkle Machenschaften irgendeiner Organisation geht.
Für ihn kann man die Daten des Deckers aus dem Grundbuch, Seite 36, verwenden, allerdings ohne die Cyberware und mit Konst. 4,Stärke 4, Gebr. (Konz.) 5,Gebr. (Straße) 4,Führung 4 und Psychologie 3.
Garry
Tanjas Lebensgefährte ist ein flinker, quirliger Straßensamurai, der sich besser auf Taktik denn auf Kraft und Gewalt versteht.Die ihn kennengelernt haben, lernten ihn gleichzeitig fürchten – Garrys raffiniert Tricks und die absolute Beherrschung seines Körpers machen ihn zu einem tödlichen Gegner. Garry greift allerdings nur in Notsituationen zu seinen äußersten Mitteln; viel lieber versucht er geschickt, Gefahren zu umgehen oder ihnen durch eine ausgereifte Planung zuvorzukommen.
Privat ist er eigentlich das genaue Gegenteil zu dem ernsthaften und konzentrieten Agenten. Er liebt es, jede Situation als Anlaß zu kleinen Witzeleien zu nehmen und seine Freunde hinters Licht zu führen. Mit seiner Frau kann er sich nahe zu vorbildlich streiten, und es grenzt an das Unmögliche, daß ihre Wohnung nicht mit zersprungenem Porzellan oder zersplitterten Plastikgegenständen übersät ist.
Der Dreißigjährige ist an und für sich zuverlässig und robust. Bei seiner Verfolgungsjagd hat er sich allerdings einige schlimme Verletzungen zugezogen, die jegliche Aktionen durch ihn verhindern. Bei einer Flucht ist er eine Behinderung, aber keiner seiner Freunde würde ihn zurücklassen – eine sehr schwierige Fluchtsituation also!
Garry ist nicht durch schwere Cyberware ausgestattet wie Marcus, hat sich aber einen Namen in der Stadt gemacht und gilt seit einigen Jahren als Anlaufpunkt für spezielle Aufgaben. Seine Werte sind mit dem des Gangmitgliedes, Seite 39 identisch, allerdings sollte man zusätzlich Gebr. (Konz.) 3 und Biotech 4 berücksichtigen.
George
Der hermetische Magier ist eigentlich ein Außenseiter, der sich oft in seine Forschungen zurückzieht und über Dinge nachdenkt, die sich in keinen Büchern finden lassen.
Dennoch ist George ein treuer Gefährte und erfahren in der Posychologie der Menschen. Deshalb – und nicht nur seiner magischen Fähigkeiten wegen – ist er bei vielen Verhandlungen zugegen, um den Charakter eines Mr. Johnson zu deuten bzw. Die Absichten, die hinter einem Auftrag stecken, herauszufinden.
Er ist mit seinen 48 Jahren das älteste Mitglied im Team. Das Verhältnis zu den anderen ist respektvoll und aufgeschlossen. Zwar schüttelt er so manches Mal den Kopf über die hitzigen Ideen seiner Freunde, jedoch mischt er sich nur in seltenen Fällen in die Planung mit ein. Sein Metier ist die Magie.
Darüberhinaus verfügt George über vielfältige Kontakte in Konzernen und in Forschungsanstalten sowie aus früherer Zeit noch vereinzelt auf der Straße.
Seine Werte sind ähnlich des Ehem. Lohnmagiers.Folgende Attribute sollte man erhöhen:
Schnelligkeit 4 und Willensk. 5.Bei den Fertigkeiten haben Verhandlung4 und Psychologie 5. Connections und Ausrüstung kann man beliebig variieren; die Zaubersprüche sollten seinen oben beschriebenen Fähigkeiten angepaßt und ausgebaut werden.
Marcus
Zuverlässigkeit und Qualität bei seiner Arbeit sind Marcus' Grundsätze, an die er sich strikt hält. Er unterscheidet sich dadurch von vielen '' Kollegen'' und Möchtegern-Samurais auf den Straßen der Stadt. Heuert ihn jemand an, erhält er diskret und ohne Fragen das, was er haben will, oder seinen Vorschuß zurück.
Seine Aufträge, die er nicht mit den anderen zusammen erledigt, wählt er gezielt aus, und er erlaubt es sich auch, ein wenig mehr hinter die Kulissen zu schauen und seine Kontakte zu befragen, ob etwas über dies oder jenes Thema gemunkelt wird. Seine Fähigkeiten sind wie seine Grundsätze bekannt; dennoch gibt es immer wieder solche, die meinen, schlauer zu sein als ihre " Dienstleister" ...
Marcus hat seine Attribute und Fähigkeiten durch seine erstklassige Cyberware stark verbessern können. Aber in seinem Job braucht er die Unterstützung der Technik auch, wenn er überleben will. Er arbeitet häufig alleine, und da muß man sich auf seine Fähigkeiten verlassen können, sonst war es der allerletzte Auftrag, den man übernommen hat ...
Wie auch auf alle anderen, kann man sich auf ihn voll verlassen, wenn es kritisch wird! Seine Werte entsprechen denen des Street-Sams.
Tanja
Sie ist eine der Mitarbeiterinnen in Marias und Hamlets Unternehmen. Als erfahrene Deckerin und zugleich durchtrainierte Sportlerin, die ähnliche Vorstellungen vom Leben in der realen Welt hat wie ihre Arbeitgeber und Freunde, ist sie sofort bereit gewesen, die beiden bei ihren Vorhaben zu unterstützen. Sie diskutiert gerne und lange über Vorgehensweisen, denn sie hat oft andere Vorstellungen und Ideen als Hamlet, Maria oder Garry.
Gemeinsam finden sie aber immer neue Ansätze, die in den meisten Fällen zum Erfolg führen.
Tanja ist energisch in ihrem Vorgehen und charakterlich echt in Ordnung. Mit ihrem Freund Garry hat sie schon zuvor eigene Aktionen gestartet, die aber in den Anfängen eher dem Lebensunterhalt dienten als der Verfolgung edler Gedanken.
Sie ist 29 Jahre alt und seit fünf Jahren mit Garry verheiratet. Die Beziehung der beiden erscheint für Außenstehende chaotisch, denn wie sich zwei, die die ganze Zeit nur streiten, vertragen und gar heiraten können, wird wohl ein Rätsel bleiben. Im Grunde sind sie sich eigentlich immer einig und streiten sich nur aus Spaß. Das einmal ein Streit ernsthaft ausartet, geschieht selten, denn beide wissen, wann die Grenzen erreicht sind und kommen dann auch schnell zu einer Einigung.
Tanja ist sehr dickköpfig, aber auch klug genug, diese Hartnäckigkeit zu vergessen, sollte es einmal wichtig sein bzw. Sie erkennen, daß ihre Meinung die schlechtere Alternative ist. Aber; wenn sie glaubt, ihre Ansichten seien richtig, wird sie so schnell nicht aufgeben. Gute Argumente fehlen ihr dabei nie.
Ihre Werte sind ähnlich der Deckerin, jedoch Charisma 3, Gebr. (Konz.) 2 und Athletik 5.
Maria
Zusammen mit Hamlet sind sie und ihr Freund ein (fast) unschlagbares Team. Sie hat Hamlet während ihres Studiums kennen und schätzen gelernt, und seit über drei Jahren verbindet sie eine innige Beziehung ohne Geheimnisse voreinander.
Im letzten Jahr haben sie gemeinsam ein kleines Unternehmen gegründet, in dem sie vor allem organisatorisch tätig wird. Sie überläßt Hamlet gerne den technischen Kram, obwohl sie durchaus fähig wäre, ihn zu bewältigen. Ihre Interessen liegen aber eher im kaufmännischen Bereich Hamlet wäre wohl ohne ihre Hilfe aufgeschmissen ...
Abgesehen davon, daß sie eine gute Köchin ist, hat sie eine Vielzahl von Talenten. Sie ist sehr geschickt im Umgang mit Waffen und Fahrzeugen, wobei sie erstere eigentlich ungern einsetzt. Vielmehr schwört sie auf den waffenlosen Kampf, falls es unbedingt sein muß.
Sie ist eine clevere Verhandlungspartnerin, allerdings auch gefürchtet, da ihrem Charme und ihrer Ausstrahlung kaum ein männliches Wesen widerstehen kann. Sie ist zuvorkommend und freundlich und weiß ihr Gegenüber immer sehr gut einzuschätzen.
Für Maria sollte man die Werte des "Konzernmanns", mit folgenden Änderungen verwenden:
Charisma 5, Essenz 6, Gebräuche (Konz.) 5, Gebr. (Str.) 3. Sie trägt keine Cyberware.
Die Matrix der Druckerei
Natürlich hat auch die Druckerei Althausen ein modernes Computersystem, das an das Telekomnetz - die Matrix – angekoppelt ist. Da viele der unwichtigeren bzw. Allgemeineren Daten mittels Fernübertragung zur Druckerei gelangen, ist Siegfried Althausen auf den Einsatz moderner Technik angewiesen.
Vor allem dient dieser Matrixanschluß dazu, die Aufträge, die aus dem ganzen Land zur Druckerei kommen, schnell bearbeiten zu können. Der Transport der fertigen Drucksachen zum Auftraggeber ist bereits sehr zeitintensiv, und in einem Zeitalter, in dem Information und Schnelligkeit von höchster Bedeutung sind, wird versucht, die Wege so gut wie möglich zu verkürzen.
Hamlet, der die Anlage installiert hat und auch dafür sorgt, daß sie immer auf dem neuesten Stand ist, hat zwei Bereiche installiert, den privaten und den geschäftlichen, die von zwei unabhängigen , nur über eine SPU verbundene CPUs verwaltet werden.
Natürlich dient die Anlage als Vorzeigeobjekt für Hamlets und Marias Firma, denn hier sind die Sicher-
heitsmaßnahmen und die Performance (=Schnelligkeit des Systems) bestens geregelt. Modernes und effiktives Ics und eine gute Oberfläche für die Anwender garantieren neben den regelmäßigen und zufällig eingestreuten Checks durch Tanja oder einen ihrer Kollegen einen reibungslosen Ablauf.
Die einzelnen Knoten können wie folgt aufgeschlüsselt werden:
DS-1
(Orange 5): In diesem Datenspeicher sind private Daten und interessante Informationen enthalten, die der Alte und Hamlet im Laufe der letzten Jahre gesammelt haben. Da hier einiges drinsteckt, das auch für Außenstehende von Bedeutung sein kann (nichts über die Runs des Teams), ist der Knoten gut gesichert.
CPU-1
(Rot 4): Der Privatrechner von Siegfried Althausen, das Herz des Systems.
I/O-P-1
(Orange 3): Dieser Terminal im Schlafzimmer (25) Hamlets ist ebenfalls gegen unberechtigten Zugang gesichert.
I/O-P-3
(Orange 4): Die Konsole im privaten Arbeitszimmer (30) ist etwas besser gesichert als die im Schlafzimmer.
SPU-1
(Rot 5): Diese SPU überwacht nicht nur den Gateway von CPU-1 zu CPU-2 sondern auch die Sicherheitseinrichtungen des Gebäudes über die Slave Nodes.
I/O-P-2
(Grün 5): In diesem Knoten sind die Terminals des Geschäftsbetriebes zusammengefaßt, auf denen die Mitarbeiter ihre Arbeit verrichten. Da die wichtigsten Daten seperat gesichert sind, hat man hier nur allgemeinen Zugriff auf die Programme, mit denen man arbeitet.
SN-1
(Orange 6): Diese vier gekennzeichneten Knoten überwachen die Kameras, Alarmgeber und die beiden Liftantriebe des Gebäudes.
CPU-2
(Rot 6): Der Hauptgeschäftsrechner hat den schwersten Zugriffscode. An ihm hängenwichtige Datenbanken und die SPU-2, die für die Steuerung der Druckmaschinen zuständig ist. Ein Ausfall würde in jedem Falle einen längeren Stillstand des Betriebes bedeuten. Die Strafen für Verzug sind jedoch hoch, so daß eine Investition in die hohe Sicherheit auf jeden Fall einen höheren Nutzen erwirtschaftet.
DS-2
(Orange 4): In diesem Datenspeicher werden sowohl die empfindlichen Kunden- und Lieferantendaten als auch die Bestandsdaten der Hard- und Software (Papier, Druckfarbe, Terminals, Programme usw.) geführt.
DS-3
(Orange 4): Sämtliche Aufträge und Quellenmaterialien befinden sich im Gedächtnis dieses Datenspeichers. Fertige Vorlagen, die direkt in die Druckmaschinen geladen werden können oder nur Ausschnitte daraus bzw. Noch nicht abgeschlossene Projekte werden hier verwaltet.
SPU-2
(Orange 3): Als Steuerungseinheit und Zugangskontrolle hat diese SPU zwar keinen allzu hohen Sicherheitscode, doch verläßt man sich sehr auf den SAN, denn schließlich gelangt man hier an keine allzu relevanten Daten, die jenseits der gut gesicherten CPU-2 liegen. Daten, die in den Speichern der Druckmaschinen abgelegt sind, haben nur einen Lesestatus, Änderungen würden sofort gemeldet. Komplizierte Checksummen und ähnliche Verschlüsselungen schließen eine unbemerkte Änderung nahezu aus.
SN-2
(Grün 3): Die Druckmaschinen, die über diese Slave Nodes gesteuert werden, unterliegen kaum einer besonderen Priorität, so daß ihre Sicherung nur lax gehandhabt wird. Zum einen sind die Daten geschützt und zum anderen werden Eingriffe sehr schnell bemerkt, da man die Ergebnisse des Drucks regelmäßig überprüft, um Fehldrucke zu vermeiden.
DS-4
(Blau 1): Dieser Datenspeicher, der völlig aus dem Rahmen fällt, beinhaltet lediglich einige Multimedia-Files als Werbematerial für Kunden, die eine entsprechende Anfrage nach Informationen haben. Er zeigt in einer Mischung aus realen und computergenerierten Bildern, was hier passiert und was überhaupt möglich ist. Er ist jedem zugänglich, der regulär über das LTG eine Anfrage an das Expertensystem richtet.
SAN
(Rot 5): Der Zugangsknoten ist für alle, die sich in das System einzuschleichen versuchen, ein unüberwindbares Hindernis. Der SAN empfängt Besucher mit einer freundlichen, farbenfrohen Oberfläche und stellt über ein Menü entsprechende Möglichkeiten der Kommunikation zur Verfügung. Hier kann man als Kunde Daten an einen Redakteur oder Designer weiterleiten, kann sich einige Multimedia-Demos anschauen oder Anfragen abgeben.
Allgemein ist kein Schwarzes Ics vorhanden. Das System ist sehr stark, und sollte einmal ein Schutzmechanismus versagen, besteht dennoch eine Chance von 50%, einen Decker zu lokalisieren, da es entsprechend gut von außen überwacht wird. Wer es dennoch schafft, nun, der hat es mehr oder weniger "verdient"...
Der Schauplatz kann mehr als einmal verwendet werden, entweder werden die Runner angeheuert, gegen Althausen und Freunde zu agieren oder können mal einen Run für ihn durchziehen, aber vielleicht auch ganz was anderes. Letzten Endes bleibt es bei dem lieben Spielleiter, was er seiner Gruppe zu muten kann!
Viel Spaß und denk dran: Kopf einziehen, Chummer!!!!!!!
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