(überarbeitete Version )
Copyright by Christian Boisten & Co.
Hinterher ist man immer schlauer - und genau das trifft auch und gerade auf uns zu. Da die erste Version einige Tipp- und andere Fehler enthielt, hier eine überarbeitete und (hoffentlich diesmal) völlig richtige Abhandlung über Shadowrun Waffen und echte Kaliber.
Die erste Version enthielt vor allem die Fehleinschätzung, es handle sich bei leichten Pistolen schon um das Kaliber 9 mm Para. Dadurch wurden mehrere andere Kaliber falsch eingeschätzt. Da das Standardkaliber für Maschinenpistolen 9 mm Para ist und es vermutlich noch eine lange Zeit bleiben wird (insbesondere für UZI MPs) und das Kaliberdurchmesser und Jouleangabe einer 9 mm Para eher zu 6M als zu 6L paßt (6L wäre für die Charakeristika einer 9 mm P. viel zu niedrig),ist die Einschätzung, 6L sei 9 mm Para, falsch.
Daraus folgt jedoch, daß es im SR-Universum keinerlei 9 mm Para Pistolen ( also Pistolen mit 6M Basisschadenscode ) gibt [ wer hier an die Makarov aus dem C&D denkt, sollte zweierlei bedenken: Erstens ist die Makarov keine offizielle SR-Waffe und zweitens verwendet die Makarov Subsonic-Munition, was bereits in ihrem Schadenscode berücksichtigt wurde. 6M ist also kein Basisschadens-Code.]. Auch für uns eine neue Erkenntnis, zugegeben.
Das Problem bei der Einschätzung von SR-Schadenscodes in Bezug auf reale Kaliber ist vor allem, daß der SR-Schadenscode mit Schadensniveau und Powerniveau das angibt, was man Mannstopp- wirkung nennen könnte. Für das Spiel ist das sehr praktisch, für eine Bestimmung im Hinblick auf reale Kaliber jedoch recht kompliziert, denn man kann zwar die Eigenschaften von verschiedenen Kalibern zwar mehr oder weniger genau messen, die Mannstoppwirkung jedoch läßt sich nicht so einfach bestimmen.
Niemand kann die Wirkung einer Kugel auf ein lebendes Ziel vorhersagen, da jedes lebende Ziel anders reagiert. Man hat hier sozusagen den menschlichen Faktor, der unvorhersehbar ist.
Eine andere Ansicht, mit der wir immer wieder konfrontiert wurden (das ist nicht abwertend ge- meint), ist die, daß es sich beim Ruger Super Warhawk bereits um einen .44 Magnum Revolver handelt. Um das zu erklären, muß etwas weiter ausgeholt werden:
Unserer Ansicht nach bezeichnet der SR-Schadenscode 9M das Kaliber .45 ACP oder .40 Smith & Wesson. Warum?
1. Die ersten SR-Waffen wurden um 1989 herum " erschaffen ". Zu diesem Zeitpunkt war .45 ACP noch das Kaliber für Militärpistolen schlechthin (gemessen an amerikanischen Standards). 9 mm para, obwohl für MPs schon Standard, war für Pistolen untypisch (auch die erste moder-
nere SIG 220 war zuerst nur in .45 ACP erhältlich). Der große Boom der 9 mm Pistolen setzte erst später ein. Und da in den USA .45 ACP immer noch sehr beliebt ist und mittlerweile sogar wieder in Mode kommt (auch als Kaliber für MPs), liegt die Vermutung nahe, daß es sich bei dem beliebtesten Schadenscode für schwere Pistolen um das beliebteste Kaliber .45 ACP handelt.
2. Eine Pistole im Kaliber .45 ACP kann noch so konstruiert werden, daß man mit ihr eine Salve abfeuern kann, ohne das die Explosionsdrücke die Waffe zerreissen würden bzw. ohne das zu schnell Abnutzungserscheinungen auftreten und die Waffe ständig repariert werden müßte, weil die Einzelteile den Druck nicht aushalten und ständig ersetzt werden müßten (so eine Pistole würde niemand kaufen). Die Bren Ten Pistole des berühmten Pistolenschützen Jeff Cooper hatte das Kaliber 10 mm Auto. Das Projekt wurde ein Flop, weil sich 10 mm Auto als Pistolenknacker erwies - und das ohne Salvenmodus. Je größer das Kaliber, desto mehr Metall muß um die Patrone ( bildlich gesprochen ) gebaut werden, damit das Ganze nicht explodiert. Und dann stelle man sich die Zusatzbelastung vor, wenn drei Schuß statt einem auf einmal verschossen werden.
3. Betrachtet man die Angaben der einzelnen Kaliber, erscheint es logisch, daß .45 ACP / .40 S&W 9M ist, wenn man 9 mm kurz als 6L und 9 mm para als 6M ( was anhand der E0 auch logisch erscheint ) als untere Grenzwerte akzeptiert. Das nächst höhere Kaliber von 9 mm para ist 7,63mm Mauser, das nächst höhere dann auch schon .40 S&W und .45 ACP. Nachdem nun dargelegt ist, warum .40 S&W / .45 ACP 9M ist, nun wieder zurück zum eigentlichen Thema: Warum ist 10M nicht .44 Magnum ?
Betrachtet man die E0-Werte einer .45 ACP und einer .44 Magnum, so stellt man fest, daß die Differenz der beiden Werte 674 Joule (!) beträgt, mehr als die durchschnittliche E0 einer 9 mm Largo. Und der Shadowrun-Schadenscode wird nur um 1 Punkt (!) angehoben? Macht wenig Sinn, oder !?
Eine andere Erklärung liegt da viel näher. 11 Milimeter als Milimeterangabe für die Ruger Super Warhawk (kommt in verschiedenen SR-Romanen vor) kann man auch als 11,43 mm verstehen - oder .45 Long Colt, die Patrone, aus der die .45 ACP ursprünglich erschaffen wurde.
Abgesehen davon, daß die .45 LC nur 89 Joule über der .45 ACP liegt, was eine Steigerung von 1 Punkt viel eher rechtfertigen würde, gibt es einen real existierenden Ruger Super Blackhawk, der in .357 Magnum und .45 Long Colt angeboten wird. Irreführend dürfte dabei auch sein, daß derselbe Revolver außer in .357 Magnum und .45 Long Colt auch in .44 Magnum angeboten wird.
Aber auch der Unterschied zwischen .357 Magnum / .45 LC und .44 Magnum, der immerhin 478 bzw. 585 Joule beträgt, ist zu groß.
Pistolen:
Kaliber: |
Millimeter: |
EO in Joule: |
SR-Schadenscode: |
Produkt: |
.22lfb |
5,93 |
137 |
4L |
812 |
7,65mm Browning / .32 ACP |
7,65 |
213 |
5L |
1630 |
9mm z / .380 Auto |
9,00 |
254 |
6L |
2286 |
.38 Special |
9,14 |
266 |
7L |
2431 |
5,7 x 28mm |
5,70 |
495 |
8L |
2822 |
9mm Luger (oder Parabellum) |
9,00 |
464 |
6M |
4176 |
7,63 Mauser |
7,63 |
549 |
7M |
4189 |
.40 Smith&Wesson |
10,00 |
576
|
9M |
5760 |
.45 ACP |
11,43 |
505 |
9M |
5772 |
9mm Largo (oder Winchester) |
9,00 |
660 |
9M |
5940 |
.45 Long Colt |
11,43 |
594 |
10M |
6789 |
10mm Auto |
10,00 |
710 |
10M |
7100 |
.357 Magnum |
9,12 |
701 |
10M |
6393 |
.357 SIG |
9,00 |
712 |
10M |
6408 |
.41 Remington Magnum |
10,40 |
974 |
6S |
10130 |
.45 Super |
11,43 |
941 |
7S |
10756 |
.44 Magnum |
10,92 |
1179 |
8S |
12875 |
.45 Winchester Magnum |
11,43 |
1290 |
9S |
14745 |
.50 Action Express |
12,70 |
1917
|
10S |
24346 |
.454 Casull |
11,53 |
2461 |
11S |
28375 |
.500 Linebaugh Long |
12,95 |
2781 |
12S |
36014 |
Um die Reihenfolge der Kaliber / Schadenscode - Liste rechnerisch genauer zu bestimmen, wurden
die beiden dafür wichtigen Werte, das Kaliber und die E0 in Joule, miteinander multipliziert, um einen einzigen Zahlenwert zu erhalten, der aus den beiden wichtigsten Werten besteht. Der so entsdandene Zahlenwert wird in den Tabellen als Produkt bezeichnet.
Der Schadenscode 7M kann einmal als Pistolenkaliber 7,63 Mauser oder als 4,73 x 33 Heckler & Koch verstanden werden, nicht zuletzt, da die erste SR-MP mit 7M eine Heckler & Koch war.
Gewehrkaliber:
Kaliber: |
Milimeter: |
EO in Joule |
SR-Schadenscode:
|
Produkt: |
4,73 x 33 Heckler&Koch |
4,73 |
1374
|
7M |
6499 |
5,45 x 39 Russisch |
5,45 |
1223 |
7M |
6657 |
5,56 (oder .223 Remington) |
5,56 |
1747 |
8M |
9713 |
7,62 (oder .308 Winchester) |
7,62 x 51 |
3432 |
7S |
26152 |
7,62 x 54 Russisch |
7,62 x 54 |
3709 |
8S |
28263 |
30-03 Springfield |
7,62 x 63 |
3734 |
9S |
28453 |
.300 Winchester Magnum |
7,62 x 66,5 |
4794 |
10S |
36530 |
8mm Remington |
8 x 57 |
5294 |
11S |
42352 |
.375 Dakota |
9,55 x 72,69 |
6105 |
12S |
58303 |
.378 Weatherby Magnum |
9,54 x 73,99 |
7156 |
13S |
68268 |
.458 Winchester Magnum |
11,66 x 63,50 |
6560 |
14S |
76490 |
.470 Nitro Express |
11,94 |
6944 |
15S |
82911 |
.458 Lott |
11,66 |
7923 |
16S |
92382 |
.500 Nitro Express-3" |
12,7 |
8141 |
7T |
103391 |
.495 A-Square |
12,57 |
8594 |
8T |
108027 |
.577 Nitro Express |
14,7 |
9478 |
9T |
139327 |
.600 Nitro Express |
15,24 |
10300 |
10T |
156972 |
.577 Tyrannosaur |
14,7 |
13005 |
11T |
191174 |
.585 Nyati |
14,86 |
14407 |
12T |
214088 |
.700 Nitro Express |
17,78 |
13042 |
13T |
231887 |
.50 BMG |
12,7 x 99 |
18684 |
14T |
237287 |
Direkt nach .50 BMG (12,7 x 99 mm) käme das Kaliber 12,7 x 108 Russian, dessen E0 Werte uns leider fehlen, das aber schon aufgrund der längeren Hülse (immerhin 9 mm länger als die der .50 BMG) und der daraus resultierenden, größeren Pulvermenge stärker als .50 BMG sein müßte. Der Schadenscode für 12,7 x 108 mm Russian wäre 15T.
Das Problem bei der vorgenommenen Einschätzung liegt vor allem darin, daß man eigentlich nicht mit dem vorgehen kann, was man als wissenschaftliche Methoden bezeichnen könnte. Stattdessen muß man Indizien sammeln (wie z.B. das 5.56 für das amerikanische Sturmgewehr M 16 erfunden wurde und mittlerweile zum Standardkaliber für Sturmgewehre geworden ist, auf das alle NATO- Staaten jetzt umrüsten. Sogar die Russen rüsteten zwischendurch auf ein kleineres Kaliber um*).
* [das neue Kalaschnikov AK-104 kommt im neuen russischen Standardkaliber 5,45 x 39 mm heraus, nicht wie die ursprüngliche Version des AK-47 in 7,62 x 39 - obwohl sich Kalaschnikov selbst gegen die Umstellung auf ein kleineres Kaliber ausgesprochen hatte und die 7,62 immer noch
für besser hält. ]
Was kann man also tun, um zumindest eine Vorstellung von dem zu geben, was zutreffen könnte ? Alle greifbaren Indizien sammeln und dann eine möglichst sinnvolle Reihenfolge aufbauen, denn obwohl es keine unbegrenzte Zahl von Kalibern gibt, läuft die Forschung auf dem Gebiet der Ballistik und der Kaliber seit der Erfindung der Messinghülse immer noch. Das bedeutet, daß es zwar weiter- hin neue Erfindungen auf diesem Gebiet geben, aber ob sie sich letztlich gegen die bestehenden Kaliber durchsetzen werden, bleibt fraglich. Es könnte durchaus sein, daß im Jahre 2060 9 mm Para Pistolen immer noch beliebt sind. Man muß dabei auch bedenken, daß Waffenkonstrukteure und Konzerne für den internationalen Waffenmarkt produzieren - und wenn 5.56 mm R Standardkaliber für Sturmgewehre bei der NATO wird, richten sich die Konzerne automatisch danach, denn jeder will schließlich seine Waffen verkaufen.
Das, und nicht zuletzt die Einhaltung der Vorgaben des Kriegsvölkerrechts, behindern in gewissem Maße die Entwicklung neuer Kaliber, Munitionsarten etc. Ein großer Fortschritt innerhalb der Waffentechnologie war das Maschinengewehr, später die Maschinenpistole oder das Sturmgewehr, das den Karabiner als Standardwaffe ablößte. Maschinengewehre, Sturmgwehre und MPs wurden kleiner und leichter (ein Beispiel dafür war z.B. die Erfindung der UZI, später die der H&K MP5 K), aber irgendwann ist die Grenze erreicht.
Da die Anzahl an möglichen Kalibern begrenzt ist und manche Kaliber so dicht nebeneinander lie- gen, daß kaum ein anderes Kaliber dazwischenpassen würde, muß man die Reihenfolge so vorneh- men, wie wir es getan haben. 7,62 x 51 mm ist Standardkaliber für leichte Maschinengewehre - und das seit dem II. Weltkrieg. Das nächst größere Kaliber ist 30-06, das nächst höhere .300 Winchester Magnum usw. Man kann die Schadenscodes nicht voreinander losgelößt betrachten, sondern muß das ganze Bild im Auge behalten. Bevor man also festlegen kann, daß z.B. 10S = 7,62 x 51 oder .308 Winchester ist, muß man sich zunächst mal fragen, was 8M (Sturmgewehre), 7S (leichte Maschinengewehre) und 9S (mittlere Maschinengewehre) sein soll.
Der Standardschadenscode für LMG ist 7S. 7S ist ebenfalls einer der Schadenscodes, die im Zu- sammenhang mit Jagdgewehren auftauchen. 7,62 x 51 ist Standardkaliber für leichte Maschinenge- wehre und zählt zu den wohl beliebtesten Kalibern für Jagdwaffen überhaupt. Also was liegt näher?
7,62 x 51 = 7S oder 7,62 x 51 = 10S ? Wenn 10S = 7,62 x 51 mm ist, was ist dann 8M, 7S und
9S? Wir wollen hier ganz gewiß keine Lösung vorschreiben oder irgendjemandem zu nahe treten, sondern nur zeigen, daß das alles nicht so einfach ist. Jeder Spieler kann sich selbst Statistiken für eine Waffe zusammenstellen - nur wenn dabei ein Schadenscode mit einem Kaliber in Verbindung gebracht wird, sollte das schon vorher gut überlegt sein.
Und nur mal am Rande: Dem Prolog des (nicht in Deutsch erhältlichen) Abenteuers Elven Fire folgend handelt es sich bei dem Ranger Arms SM-3 um ein Scharfschützengewehr im Kaliber .655
(ca. 16,64 mm), das Kugeln mit dem Gewicht von 900 grains (58,32 Gramm) verschießt. Etwas seltsam ist jedoch, das 900 grains genau das Gewicht für Kugeln im Kaliber .600 Nitro Express ist, das kleiner als .655 ist. Kugeln für das nächst höhere Kaliber .700 Nitro Express wiegen jedoch bereits 1200 grains. D.h. das das angegebene Gewicht von 900 grains für eine Kugel, die größer als die normale .600 N.E. ist, zu leicht ist. Daraus mag jeder seine eigenen Schlüsse ziehen.
Andererseits: Wie erklärt man beispielsweise, daß 5.56 mm R einen niedrigeren Schadenscode als .45 ACP hat? An Zahlen läßt sich das nicht so richtig erklären, denn sowohl Joule als auch das Produkt aus Kaliber und Joule ist höher als die der .45 ACP.
Hier ist wieder das Problem, daß SR-Schadenscodes die Mannstoppwirkung eines Kalibers angibt. Die .45 ACP ist für ihre hohe Mannstoppwirkung bekannt, während 5.56 aus einer schwachen Klein- kaliber-Jagdpatrone entstanden ist. Das ist so - auch wenn man es nicht an Zahlen belegen kann. Als Gewehrpatrone hat die 5.56 vielleicht eine höhere Reichweite als die .45 ACP, aber die 11,43 hat mehr Mannstoppwirkung. Das wird jedenfalls immer wieder behauptet.
Kaliber mit kleinem Geschossdurchmesser wurden und werden entwickelt, um eine bessere Wirkung gegen kugelsichere Westen zu erreichen. Die Idee ist folgende: Durch die große Pulvermenge
in der großen Patrone wird das vergleichsweise kleine Projektil so stark bescheunigt, daß es bei einem Treffer kugelsichere Westen besser durchschlagen kann (die gesamte Geschwindigkeit wird auf eine möglichst kleine Auftreff-Fläche konzentriert, die dafür weniger Gewebeverlust verursacht, dafür die kugelsichere Weste auf jeden Fall durchschlägt und dem Opfer einen kinetischen Schock versetzt, der das Opfer durch einen Zusammenbruch des Kreislaufs tötet). Soweit die Theorie.
5.56 kann jedoch weder einen Durchschlag durch kugelsichere Westen noch einen sofortigen Tod durch einen Kreislaufschock gewährleisten. Andere Kaliber wie das von FN entwickelte 5,7 x 28 mm leisten das schon eher, wenn auch nur auf geringeren Distanzen als die 9 mm para ( - Auf 150 Meter hat die 5,7 x 28 noch 232 Joule, das sind zwei Drittel der 9 mm para. Bei 800 m erreicht 5,7 x 28 nur noch 44 Joule, während die 9 mm para mit 90 Joule noch tödlich sein kann ).
Das Problem an der mit der 5.56 verbundenen Idee (kleines Kaliber, das möglichst schnell ist) ist, daß sie schnell an die Vorgaben des Kriegsvölkerrechts stößt (dieses Problem hatten wir bereits an- gesprochen).
Eine 5.56 ist dazu gedacht, das Ziel zu durchschlagen. D.h. das Geschoß geht durch den Körper des Opfers, ohne dabei größeren Gewebeverlust zu verursachen. Der beim Treffer entstandene kinetische Schock wirkt auf jeden Menschen anders. Eine .45 ACP hat einen sehr hohen Geschossdurchmesser (11,43) und wird dadurch auf jeden Fall einen sehr großen Gewebeverlust verursachen. Im Gegensatz zur 5,56, die " nur " den kinetischen Schockeffekt " zu bieten " hat, verursacht die .45 ACP ein vergleichsweise großes Loch mit massiven Gewebeverlust und einem daraus resultierenden Wundschock. Genug für einen höheren Schadenscode ?
Manche Differenzen mögen zu groß erscheinen, um eine Steigerung des Schadenscodes um einen Punkt zu rechtfertigen. Dazu sei angemerkt, daß man zum einen vor dem Problem steht, daß es bei manchen Kalibern kaum etwas zu finden ist, was dazwischenpassen würde ( z.B. bei .50 A.E. und .500 Linebaugh Long ) und das man zum anderen auf das Spielgleichgewicht achten muß. Würde man wirklich alle noch so exotischen Kaliber mit in die Liste aufnehmen, würde die Liste der Mag- num-Pistolen ungefähr so aussehen :
Kaliber: Milimeter: E0: SR-Schadenscode: Produkt:
.451 Detonics 11,46 mm 734 Joule 11M 8412
.41 Remington Magnum 10,40 mm 974 Joule 12M 10130
9 mm A.E. 9,00 mm 1152 Joule 13M 10368
.45 Super 11,43 mm 941 Joule 14M 10756
.357 Auto Mag 9,10 mm 1270 Joule 6S 11557
.400 Cor-Bon 10,16 mm 1151 Joule 7S 11694
.44 Magnum 10,92 mm 1179 Joule 8S 12875
9 x 25 Dillon 9,00 mm 1471 Joule 9S 13239
.357 Maximum 9,10 mm 1587 Joule 10S 14442
10 mm Magnum 10,00 mm 1466 Joule 11S 14660
.45 Winchester Magnum 11,43 mm 1290 Joule 12S 14745
.44 Auto Mag 10,92 mm 1470 Joule 13S 16052
.44 Thor 10,92 mm 2079 Joule 14S 22703
.454 Casull 11,53 mm 2461 Joule 15S 28375
.475 Wildey 11,61 mm 2715 Joule 16S 31521
.50 Action Express 12,70 mm 2528 Joule 17S 32106
.500 Linebaugh Long 12,95 mm 2781 Joule 18S 36014
So kann man es natürlich auch machen. Aber hat ein Schadenscode von 18S für eine schwere Pistole noch viel mit Spielgleichgewicht zu tun ?
* Einige der Werte sind anders als die der oben angegebenen Tabelle. Das liegt daran, daß alle Werte aus der ersten Version der Tabelle aus ein und derselben Quelle stammen und Durchschnittswerte sind. Viele der in der zweiten Tabelle auftauchenden Kaliber sind jedoch so exotisch, daß keine Durchschnittswerte auffindbar waren. Stattdessen wurde nur ein Wert angegeben. In derselben Quelle wurde z.B. auch .50 A.E. mit 2528 Joule angegeben, einem Wert, der höher als der Durchschnittswert in den ersten Tabelle ist. Der hohe Wert der .475 Wildy hätte einem niedrigen Durchschnittswert der .50 A.E. gegenübergestanden, was zu einer irreführend niedrigen Plazierung der .50 A.E. im Verhältnis zur Wildy geführt hätte. Aus diesem Grund wurde hier der größere Wert verwendet.
Wieder ein andere Möglichkeit wäre, die Kaliber zu Gruppen mit ähnlichem Produkt zusammen- zufassen. Das würde dann ungefähr so aussehen :
Kaliber: Milimeter: E0: SR-Schadenscode: Produkt:
.451 Detonics 11,46 mm 734 Joule 11M 8412
.41 Remington Magnum 10,40 mm 974 Joule 12M 10130
9 mm A.E. 9,00 mm 1152 Joule 12M 10368
.45 Super 11,43 mm 941 Joule 12M 10756
.357 Auto Mag 9,10 mm 1270 Joule 13M 11557
.400 Cor-Bon 10,16 mm 1151 Joule 13M 11694
.44 Magnum 10,92 mm 1179 Joule 14M 12875
9 x 25 Dillon 9,00 mm 1471 Joule 6S 13239
.357 Maximum 9,10 mm 1587 Joule 7S 14442
10 mm Magnum 10,00 mm 1466 Joule 7S 14660
.45 Winchester Magnum 11,43 mm 1290 Joule 7S 14745
.44 Auto Mag 10,92 mm 1470 Joule 8S 16052
.44 Thor 10,92 mm 2079 Joule 9S 22703
.454 Casull 11,53 mm 2461 Joule 10S 28375
.475 Wildey 11,61 mm 2715 Joule 11S 31521
.50 Action Express 12,70 mm 2528 Joule 11S 32106
.500 Linebaugh Long 12,95 mm 2781 Joule 12S 36014
Wie man sieht, gibt es mehr Kaliber als dazu passende Schadenscodes. Auch würde eine Einteilung wie diese eine rechnerische Diskrepanz zwischen Kalibern wie .44 Magnum und 9 x 25 Dillon be- deuten, da die Mindestwürfe ungleich höher sind. Aber dieses Problem wird es wahrscheinlich immer irgendwo geben.
Um noch eins deutlich zu sagen : Wir schreiben hier nichts, woran man sich halten muß. Dieser Artikel ist sozusagen unser " best guess " zu diesem Thema - kein Gesetz, an das man sich halten muß. Auch nicht das in Stein gemeißelte Wort eines großen Führers, der die verirrten Schafe auf den rechten, echten und einzig wahren Weg des Shadowrun führt. Dieser Anspruch (und die damit verbundene Blamage, sollte es dennoch falsch ist - denn was nicht sein darf kann trotzdem sein) bleibt gerne anderen überlassen.
Schrotkaliber: [vorläufige Einschätzung]
Kaliber: |
Millimeter |
EO in Joule: |
SR-Schadenscode: |
Produkt: |
20/70 |
15,6 x 70 |
1790 |
7S |
27924 |
16/70 |
-- |
-- |
8S |
-- |
12/70 |
18,5 x 70 |
2759 |
9S |
51042 |
10/70 |
19,7 x 89 |
4011 |
10S |
79017 |
Sturmkanonenkaliber: vorläufige Einschätzung]
Kaliber: |
Milimeter: |
EO in Joule: |
SR-Schadenscode: |
Produkt: |
20 x 82 Mauser Bordkanone |
20 |
-- |
15T |
-- |
14,5 x 114 Russisch |
14,5 |
31210 |
15T |
452545 |
20 x 102 Vulcan |
20 |
53800 |
16T |
1076000 |
20 x 110mm |
20 |
-- |
17T |
-- |
23mm |
23 |
-- |
18T |
-- |
25mm |
25 |
-- |
19T |
-- |
27mm |
27 |
-- |
20T |
-- |
30 x 113mm |
30 |
-- |
21T |
-- |
30 x 173mm |
30 |
-- |
22T |
-- |
35mm |
35 |
-- |
24T |
-- |
40mm |
40 |
-- |
26T |
-- |
Copyright by Christian Boisten & Co.
|